Kaum einer Persönlichkeit hat die erzgebirgische Heimatliteratur soviel Aufmerksamkeit geschenkt wie Karl Stülpner (1762-1841). Die überlieferten Darstellungen folgen zumeist erzählerischen Mustern und verzichten zugunsten unterhaltsamer Dramaturgie auf historische Genauigkeit. Die Stülpner-Forschung hat lange gebraucht, um sich vom Einfluss der zahlreichen Legenden zu lösen.
Der Gornsdorfer Heimatforscher Steffen Scholtz legt mit seiner Biografie „Mythos Karl Stülpner“ eine Lebensbeschreibung des erzgebirgischen Volkshelden vor, die auf Grundlage historischer Dokumente entstand. Bislang unbekannte Archivalien, darunter auch tschechische Aktenbestände, konnten erstmals umfassend ausgewertet werden. Auf Basis der daraus gewonnenen neuen Erkenntnisse werden bisherige Auffassungen hinterfragt und neu bewertet.
Darüber hinaus versetzt er die Leserinnen und Leser in die Lage, sich von Stülpners Zeit im böhmischen Exil, zu der es kaum Informationen gab, ein detaillierteres Bild zu machen.
Steffen Scholtz, Jahrgang 1958, lebt seit seiner Kindheit in Gornsdorf/Erzgebirge. Der gelernte Werkzeugmacher arbeitete bis zum Ende seiner Berufstätigkeit als Konstrukteur. Seit 1980 beschäftigt er sich intensiv mit Genealogie und Heimatgeschichte. Für seine Forschung zum erzgebirgischen Wildschützen Karl Stülpner wurde er 2022 mit dem ersten Preis beim Sächsischen Landespreis für Heimatforschung geehrt.
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